Programm 25. Januar 2025
11:00 Uhr
ENSEMBLE NONSTOP I
Partika-Saal
Ensemble nonstop bietet ein buntes kammermusikalisches Programm, das ganz im Zeichen von Streichensembles steht. Das Streichquartett, bestehend aus zwei Violinen, Viola und Violoncello, gehört wohl zu dem Streichensemble schlechthin. Dass nicht nur die populäre Vierer-Besetzung für klangliche Feinheiten und musikalische Tiefe steht, zeigt ein eher selten zu hörendes Quartett aus vier Violinen. Auch kleinere Streicherensembles lassen den Partika-Saal voll erstrahlen. Aus den zahlreichen Duos für zwei Violinen von Béla Bartók und Reinhold Glière präsentieren sie eine Auswahl bevor der Kontrabass in tiefere Lagen lockt mit Brahms 1. Cellosonate.
13:00 Uhr
POSAUNENWERKSTATT DÜSSELDORF
Partika-Saal
Die Posaunenwerkstatt Düsseldorf wurde von Prof. Matthias Gromer unmittelbar nach Beginn seiner Lehrtätigkeit an der Robert Schumann Hochschule im Herbst 2017 gegründet. Im Mittelpunkt steht das regelmäßige gemeinsame Musizieren in unterschiedlich großen Posaunenensembles, von kleinen Besetzungen wie dem Quartett oder dem Quintett bis hin zum großen, teils mehrchörigen Ensembles mit acht und mehr Posaunen. Zu einem fast orchestralem Klang schließt sich die Posaunenfamilie zusammen, von der virtuosen Altposaune, über die Tenor- und Bassposaune, bis hin zur mächtigen Kontrabassposaune, und spannt dabei einen weiten Bogen von der Romantik bis in die Moderne und vereint Originalwerke für Posaunenensembles, darunter Life of a dead man von Konrad Waßmann, der selbst an der Robert Schumann Hochschule Posaune studiert und für die Posaunenwerkstatt maßgeschneiderte Arrangements aus der Feder von Matthias Gromer.
Posaunenwerkstatt Düsseldorf, Leitung: Prof. Matthias Gromer
Mit Alberto Aguado, David Cox, Prof. Matthias Gromer, Konstantin Kappe, Felix Koch, Jeremias Schlesier, Frank Szathmary-Filipitsch, Konrad Waßmann, Liam O´Mahony, Lukas Pape (Klasse Prof. Matthias Gromer)
14:15 Uhr
ENSEMBLE NONSTOP II
Partika-Saal
Kammermusikensembles machen nicht nur große Musik im kleinen Format erlebbar, sie fordern die Musikerinnen und Musiker auf ganz besondere Weise. Es geht um unmittelbares aufeinander Reagieren, darum die Ohren für die anderen zu schärfen und sich dabei selbst zu finden.
Im zweiten Teil von Ensemble nonstop zeigen die drei Kammermusik-Klassen von Prof. Bart van de Roer (Klavier), Prof. Mark Hampson (Bläser) und Prof. Eckart Runge (Streicher) die reiche Vielfalt von Kammermusik und geben Einblick in ihr „Beziehungslabor“. Verschiedene Triobesetzungen mit Klavier spielen die Titanen der Klavierliteratur Chopin und Beethoven neben Stücken des russischen Komponisten Cui und der Französin Mel Bonis, einer der wenigen erfolgreichen Komponistinnen ihrer Zeit. Schillernd-strahlende Blüten der modernen Holz- und Blechbläserkammermusik präsentieren im Anschluss unterschiedliche Bläser-Ensembles, bevor fünf Streichquartette aus ihrem aktuellen Programm spielen. Das Streichquartett spielt eine wichtige Rolle in der Kammermusik hat für viele Komponistinnen und Komponisten das Streichquartett als Prüfstein für ihre kompositorische Arbeit. Zu Mozarts bekanntesten und technisch herausforderndsten Streichquartetten gehört das Dissonanzenquartett. Auch Dvořáks Quartette erfreut sich größter Beliebtheit – das Amerikanische und auch sein Quartett op. 106 sind fester Bestandteil des internationalen Kammermusik-Repertoires.
14:15 Uhr: Klasse für Klavier-Kammermusik Prof. Bart van de Roer
16:00 Uhr: Klasse für Bläser-Kammermusik Prof. Mark Hampson
17:00 Uhr: Klasse für Streicher-Kammermusik Prof. Eckart Runge
17/18/19 Uhr
Kryptichon – Klang und Yoga in der Krypta
Krypta
Wir hören Musik, jeden Tag, ganz bewusst oder im Hintergrund und nebenbei. Sie beeinflusst unseren Körper, kann emotionale und physiologische Reaktionen wie ein gesteigerten Herzschlag auslösen. Und andersherum macht es für den Höreindruck einen Unterschied in welcher Verfassung wir uns befinden, wenn wir Musik hören.
Während im Partika-Saal hochkarätige und abwechslungsreiche Kammermusik zu hören ist, lädt das dreiteilige Meditationskonzert Kryptichon ein, sich eine kleine Auszeit zu nehmen. Um Musik zu genießen, bedarf es ein offenes Ohr und mitunter auch Stille: Stille im Raum und Stille im Körper. Die Krypta ist ein besonderer Ort, der geradezu dazu einlädt eine Pause einzulegen, Ruhe zu finden und den Gehörsinn zu schärfen. Fast wie ein magischer Ort im Verborgenen, ein Raum der Besinnung und Meditation liegt sie unter dem Partika-Saal der Hochschule. Zunächst als überkonfessioneller Andachtsraum konzipiert, ist sie auf Initiative von Tobias Koch im Rahmen von Pianoforte – Tage der Klaviermusik und Ensemble! – Tage der Kammermusik der Öffentlichkeit zugänglich.
Das Zusammenspiel von Musik und der gläsernen, farbenprächtig schillernden Kunst von Gerhard Richter- und Beuys-Schüler Emil Schult machen die Krypta-Konzerte zu einer sinnlich-körperlichen Erfahrung.
Bitte melden Sie sich vor Ort im Foyer des Partika-Saals für die Teilnahme an.
Teil I Bass und Schwingungen
Der volle und tiefe Klang der Bassklarinette füllt die Krypta. Ganz unmittelbar und umgeben von Musik und Schwingungen in diesem besonderen Raum, findet das Ohr neue Impulse, während der intime Raum allmählig zur Ruhe finden lässt.
Lera Auerbach (*1973) „Prayer“ für Bassklarinette oder Klarinette in B solo (1996/2008)
Daniela Seidel, Bassklarinette (Klasse Prof. Andreas Langenbuch)
Teil II Klangschalen und Improvisation
Studierende der Improvisationsklasse von Prof. Hubertus Dreyer improvisieren auf Klangschalen, die oft aufgrund ihrer beruhigenden Wirkung in Meditationen eingesetzt werden. Die Schwingungen der tiefen, resonanten Klänge erzeugen Vibrationen, die im Körper spürbar werden, fördern das Wohlbefinden, beruhigen das Nervensystem und sind darüber hinaus selten gehörtes Konzertinstrument.
Teil III Klang und Yoga
Wer Yoga hört, denkt vielleicht schnell an beeindruckende Positionen und kraftvolle Bewegungsabläufe. Doch zum Yoga gehört noch viel mehr. Klang und Yoga lädt alle ein, die eigene Aufmerksamkeit durch Klang und den eigenen Atem in einer kurzen von Yogalehrerin Annelie Westermeyer angeleiteten Meditation zu bündeln. Vorerfahrungen oder besondere Kleidung sind nicht notwendig.
19:30 Uhr
Gegen das Vergessen. Die Stimme einer Geige
Partika-Saal
Prof. Andreas Krecher (Prorektor für künstlerische Praxis und Förderungswesen), Einführung
Dr. Roman Salyutov, Moderation
Nur eine Geige ist geblieben, die Geige des im russischen Zarenreich 1884 bei St. Petersburg geborenen jüdischen Musiker Itzchak Orloff, einem freischaffenden Musiker der von den Nationalsozialisten ermordet wurde. Es war ihm jedoch gelungen, seine Geige vorher in die Obhut einer befreundeten Musikerin zu geben. Heute ist die Geige im Besitz des Konzertpianisten, Dirigenten und Musikwissenschaftlers Dr. Roman Salyutov. Beinahe schicksalshaft war die Geige zu ihm gelangt. Eines Morgens bekam er eine Mail mit der Frage, ob er nicht eine „jüdische“ Geige betreuen wolle. Der Enkelsohn der jungen Musikerin, die die Geige über die Jahre gerettet hatte, wünschte sich das Instrument, das vor allem einen ideellen Wert hat, in jüdische Hände zu geben und vor allem, dass sie wieder in Konzerten erklinge. Und das tut sie heute Abend. Seinerzeit spielte Orloff populäre Werke des klassischen Repertoires und von zeitgenössischen Komponisten, die zum Teil später ebenfalls ermordet wurden, auf der Geige. Er war darüber hinaus auch den modernen Strömungen wie beispielsweise dem Jazz oder dem Blues zugeneigt. Und so ist heute Abend ein Programm mit Werken von Orloffs Zeitgenossen zu hören, das voll ist von jüdisch-hebräischen Anklängen und ebenfalls klassische Werke und Unterhaltungsmusik verbindet, wie den populären ungarischen Tanz Csárdás von Vittorio Monti oder die Tanzweisen des österreichischen Violinisten und Komponisten Fritz Kreisler.
20:45 Uhr
STUMMFILM MIT MUSIK
Partika-Saal
Musikalisches Kopfkino
Ein Film über das Sehen. Und über das Hören.
Nach dem samstäglichen Ensemble!-Musikmarathon verwandelt sich auch in diesem Semester der Partika-Saal zu abendlicher Stunde wie von Zauberhand wieder in ein eindrucksvolles Filmtheater - mit großer Leinwand, exzellentem Klang, viel Beinfreiheit und last but not least auch mit charmant improvisierter pop-up-Bar im Foyer.
Vor allem aber sind es live-Improvisationen mit einem Studierenden-Ensemble der von Hubertus Dreyer geleiteten Improvisationsklasse, die eine überaus eindringliche, künstlerisch konkurrenzfreie Verbindung eingehen mit der aus heutiger Perspektive unmissverständlich-dominanten Präsenz bewegter Bilder. Improvisation ist im tagtäglich-praktischen Leben wie im musikalischen Leben unabdingbar. Wer die letzte Bahn nach Hause verpasst hat, weiß, dass es danach auch und oft sogar besonders auf Improvisation ankommen kann. Viele große, oft nur vordergründig festgefügt erscheinende musikalische Meisterwerke erweisen sich bei näherem Studium auch aus dem Geiste der Improvisation erdacht und erwachsen. Und wer bei unseren musik-cineastischen Stummfilm-Exkursionen bereits einmal dabei war, weiß, dass hier kein vorab festgelegter Soundtrack mit aus dem Varieté entlehnten diskret-hintergründig kommentierenden Erfolgswalzern abgespielt oder gar abgespult wird. Intuitiv und experimentierfreudig musikalisch kommentiert und mitgestaltet kann der nur vordergründig stumme Film aus Musiker-Sicht zu einem höchst beredten Film transformiert werden. Der szenographischen Akribie Chaplins mit bis über hundert Drehwiederholungen einzelner Momente setzen wir dabei größtmögliche künstlerische Freiheit entgegen - mitnichten klischeebehaftete nostalgische Beliebigkeiten, sondern die unendlichen Weiten des unmittelbaren musikalischen Ausdrucks im Spannungsfeld kreativer Energie.
Lichter der Großstadt (City Lights)
(USA 1931, Regie: Charlie Chaplin, ca. 80 Minuten)
Nach den erfolgreichen Stummfilm-Präsentationen der vergangenen Ensemble!-Ausgaben, darunter expressionistische Genre-Klassiker wie Nosferatu. Eine Symphonie des Grauens, Der Golem, Orlacs Hände und zuletzt Chaplins Modern Times zeigen wir diesmal mit Lichter der Großstadt eine weitere federleichte Tragikomödie von Charlie Chaplin. Tatsächlich handelt es sich um nichts Anderes als um die ebenso zeitlos sozialkritische wie zugleich romantische Liebesgeschichte zwischen einem blinden Blumenmädchen und einem Obdachlosen.
22:30 Uhr
LATE NIGHT JAZZ – E.C.C. Septett
Partika-Saal
Gesucht und gefunden hat sich das E.C.C. Septett an der Uni. Zunächst als Trio, dann in kurzer Zeit auf sieben Mitglieder angewachsen, spielt die Band, bestehend aus Freddie, Florian, Philip, Freddy, Lauritz, Jonah und Esther, mittlerweile seit anderthalb Jahren Esthers Tunes in großer Besetzung. Gute Laune verbreitend, abwechslungsreich instrumentiert und changierende Farben - so lässt sich die Musik des E.C.C. Septetts beschreiben. Mit Einflüssen aus Jazz, Hip-Hop, Soul und RnB entwickelt sich ein erfrischender Stil. Die ersten Tunes lassen sich seit Ende Oktober 2024 auch auf vielen digitalen Musik-Plattformen hören.
Mit:
Philipp Sudheimer, Posaune (ehemals Klasse Tobias Wember)
Florian Hanke, Saxophon (Klasse Reiner Witzel)
Frederik Hesse, Trompete (Folkwang Universität Klasse Prof. Ryan Carniaux)
Lauritz Heinze, Jazz-Klavier (ehemals Klasse Mathias Höderath)
Esther Conze, Drumset (ehemals Klasse Jürgen Peiffer)
Roberto Alessio, Gitarre (ehemals Heiner Rennebaum) als Sub für Frederik Seifert
Paul Martens, Bass (ehemals Stefan Rademacher & Nico Brandenburg) als Sub für Jonah Budde