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17.04.2023

Präzise und einfühlsam

Die Masken der Kostümbildnerin Yvonne Forster, Foto: Diesner

Der Musikkritiker Norbert Laufer lobt in den Montagsausgaben der Rheinischen Post und der Westdeutschen Zeitung die hervorragenden jungen Stimmen:

„Von den mehr als 30 beteiligten Solistinnen und Solisten seien hier stellvertretend Luzia Ostermann (als das herrlich verzogene Kind beiRavel), Shinyoung Lee (als Lauretta bei Puccini mit ihrer hinreißenden Arie „O mio babbino caro“), Jakob Kleinschrot (ihr stattlicher Verlobter Rinuccio) und Byung Jun Ko (als verschlagener und polternder Gianni Schicchi) genannt. In vielen weiteren Szenen, insbesondere bei Ravel, sah und hörte man wahre Kabinettstückchen für Solostimmen und für Ensembles: Katze und Kater, Teekanne und Tasse, Standuhr und noch viel mehr, bis mehr als 20 Beteiligte auf der Bühne standen.“

Thomas Gabrisch halte alles musikalisch „präzise und einfühlsam“ im Griff. Das üppig besetzte Orchester aus den Instrumentalklassen der Hochschule reagiere mit „postromantischem Wohlklang in allen Registern“. Die Personenführung von Regisseur Gregor Horres habe die Szenerie äußerst lebendig werden lassen - bis hin zu tumultartigem Durcheinander.

Den Bogen zwischen den beidenTeilen des Abends habe die Kostümbildnerin Yvonne Forster geschlagen, die in beiden Opern mit Masken arbeitet. „Hier die singenden Möbel und Tiere, dort die zur Karikatur verzerrten Rollen der Erbschaftskomödie. Eine tragende Idee.“

Auch Michael. S. Zerban von der Onlinezeitschrift O-Ton geht in seiner Rezension des Opernabends auf die Masken ein. Die Idee sei enstanden, weil das Kind bei Ravel ständig Papier mit Figuren bemale. Daraus habe sich, so Regiesseur Horres, die Klammer zwischen den beiden Stücken ergeben. „Das ist gerade bei einem komödiantischen Stoff wie Gianni Schicchi durchaus gewagt, erwartet der Zuschauer doch hier auch mindestens die Mimik der Darsteller, wenn nicht gleich Grimassen. Das Geniale in diesem Zugriff liegt darin, dass der Zuschauer keine nachgestellte Wirklichkeit, sondern fantasievolles Theater zu sehen bekommt." Die Darsteller ihrerseits bewiesen nicht nur ihre enorme Spielfreude, sondern auch ihr Können, indem sie die Masken in ihr Spiel einbauen.

Dass das Publikum sich auf einen ausgezeichneten Nachwuchs freuen dürfe, zeige beispielsweise Luzia Ostermann. Sie begeistere mit „größtmöglicher Natürlichkeit und eindrucksvollem französischem Gesang". Dabei sei das Werk von Ravel eigentlich wenig geeignet, um sich als Sänger zu profilieren, so Zerban. Vielmehr gebe es hier eine Vielzahl von Rollen, die „ordentlich“ gesungen sein wollen. Das sei ja für eine studentische Aufführung im Grunde der Idealfall.

Der besondere Reiz von L’enfant et les Sortilèges erschließt sich für Zerban in der Orchestermusik. „1924 eben der Romantik entwachsen wird das Orchester „durchsichtiger“, nicht die Tutti, sondern einzelne Klangfolgen und überraschende Effekte treten in den Vordergrund. Und um es vorwegzunehmen: Das Orchester meistert die feinziselierte Musik grandios."

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