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04. 10. 2022

Neue AV-Studios: Spielplatz für Regisseure

Die neuen AV-Studios bieten optimale Bedingungen für kreative Musik und AV-Produktionen am Institut für Musik und Medien.

Mit zwei neuen Studios für audiovisuelle Produktionen bietet das Institut für Musik und Medien (IMM) der Robert Schumann Hochschule seinen Studierenden jetzt noch bessere Möglichkeiten, Klänge und Töne mit bewegten Bildern zu verbinden. 

Ortstermin in der Georg-Glock-Straße 15: Am Standort des IMM öffnet Enrique Sánchez Lansch im Erdgeschoss schwungvoll die schwere Metalltür zu einem 300 Quadratmeter großen Raum, dessen Wände mit schwarzen Stoffbahnen abgehängt sind. Scheinwerferbatterien hängen an Traversen an der Decke, in einer Ecke stehen massige Rollstative für TV-Kameras. Alles so wie in einem TV-Studio also – nur der Konzertflügel unter den Scheinwerfern deutet an, dass es hier weniger um die Showtreppe oder eine Quizshow geht als um die visuelle Präsentation von Musik. Sánchez Lansch, Professor für Mediendramaturgie, präsentiert ein bisschen stolz die neue „Spielfläche“ für die Studierenden: „Das hier ist eins von zwei neuen Bildstudios, die wir vor kurzem in Betrieb genommen haben. Wir hatten auch schon vorher die Möglichkeit für audiovisuelle Produktionen, doch die alten Räumlichkeiten wurden zugleich für Seminare oder reine Audioproduktionen genutzt. Jetzt haben wir dieses große und ein weiteres Studio mit 85 Quadratmetern nur für bewegte Bilder.“

Viel kreative Freiräume

Im IMM ist der Umgang mit szenischen Produktionen oder Musikvideos durch das sogenannte Vertiefungsmodul „AV-Produktion“ fester Bestandteil des Studienangebots. Die Studierenden werden dabei zunächst im klassischen Unterricht praxisnah an das „Handwerkszeug“ für Bild und Ton (AV) herangeführt und können anschließend im weiteren Verlauf ihres Studiums Kameras, Studios oder die Postproduktion – also Schnitt und Nachbearbeitung – für eigenständige Projekte nutzen. „Im Modul gebe ich als Professor nur den Rahmen vor, den die Studierenden dann inhaltlich füllen können“, beschreibt Enrique Sanchez Lánsch das Grundprinzip der Ausbildung, die viel Wert auf kreative Freiräume legt. „Die Nutzung der Studio- Infrastruktur ist ohne großen bürokratischen Aufwand möglich. Wir möchten für die Studierenden ein niedrigschwelliges Angebot bereitstellen.“

Seit 2017 liefen die ersten Planungen für die neuen Studios in der ehemaligen Holzwerkstatt der Fachhochschule Düsseldorf. Die räumlichen Rahmenbedingungen standen also fest. Service-Ingenieur Martin Störkmann, der die Planung und Realisation von Seiten des IMM begleitete, blickt zurück: „Das Gebäude für die Nutzung als Studio herzurichten war sicher die größte Herausforderung. Es gab viel Platz, aber die genaue Aufteilung der Räume und die Errichtung zusätzlicher Wände musste geplant werden – alles unter Einbeziehung der existierenden Technik. Das hat sehr gut geklappt, und auch die Zusammenarbeit mit dem externen Planungsbüro lief reibungslos.“

Hohlkehle und Tricktisch

Das Ergebnis ist schon jetzt ein echter Gewinn für die Studierenden. Allerdings: „Wir nutzen zurzeit nur einen Bruchteil der Optionen, die uns durch die Räume und die Technik zur Verfügung stehen. Es wird also noch toller“, bekräftigt Professor Sánchez Lansch. Konkret heißt das: Neben der Umstellung der Studiobeleuchtung auf LED-Technik und der Möglichkeit, mittels fünf HD-Kameras hochauflösende Bilder zu streamen oder aufzuzeichnen, wird auch eine feste Bildregie direkt neben den Studios installiert, in der alle Bildquellen zusammenlaufen. Hier können dann Bildtechniker, Bildmischer, die Ablaufregie und weitere Kräfte unter den realen Bedingungen einer Studioproduktion arbeiten. Der technische Aufwand ist dabei kein Selbstzweck, sondern hat pragmatische Gründe: Die branchenübliche Kamera- und Sendetechnik ermöglicht den Studierenden den professionellen Umgang mit Equipment, wie es auch bei Sendern und kommerziellen Produktionen eingesetzt wird – sie bereiten sich so also konkret auf das Leben nach dem Studium vor. Drei Studiokameras auf Rollpumpen, eine regelbare Lichttechnik mit 24 Scheinwerfern, eine geplante Hohlkehle, ein Tricktisch und der mögliche Einsatz weiterer Kameras bieten optimale Bedingungen für die Umsetzung kreativer Ideen.

Einblick in alle Gewerke

Die 22-jährige Laura Rukavina hat bereits Erfahrung in der Nutzung der Studios. Sie studiert im siebten Semester. „Bemerkenswert finde ich, dass man am IMM Dinge tun kann, die man sich vorher gar nicht vorstellen konnte. Obwohl mein Studienschwerpunkt mit Kameras und Video erst einmal nichts zu tun hat, habe ich schon mehrere AV-Produktionen im Studio mitgemacht.“ Und da bei den Produktionen die Rollen der Studierenden wechseln – mal Regie, mal Kamera, mal Ton, etc. – bekommen sie einen Einblick in sämtliche Gewerke am Set. „Man hilft sich dabei gegenseitig und holt sich Input von den anderen“, betont Laura Rukavina. „Ich mache gerne Regie, finde aber auch andere Bereiche interessant und genieße die Arbeit im Team.“

Echtes Profiformat  

Der handfeste Bezug zur Praxis ist für Enrique Sánchez Lánsch im gesamten Studium wichtig: „Im Unterricht dürfen sich die Studierenden zunächst ausprobieren in den verschiedenen Tätigkeiten am Set. Anschließend können sie dann eigene Projekte entwickeln.“ Als Beispiel nennt der Professor die Produktion von IMMTV, die Produktion einer Studentin mit dem Anspruch einer klassischen Fernsehsendung: „Mit einer Sitzecke für eine Talkrunde, einer detaillierten Dekoration und einer Bühne für musikalische Elemente haben die Studierenden ein echtes Profi-Format auf die Beine gestellt.“ Möglich war dies auch, weil das große Bildstudio mit einer Haupt- und Nebenfläche genug Platz für zwei parallel nutzbare Schauplätze bietet.

Auch Laura Rukavina hat inzwischen eigene Projekte vorzuweisen. „Zusammen mit der Sängerin Leonora habe ich ein Musikvideo zusammen konzipiert und realisiert“, berichtet sie. Mit einem kleinen Team entstand das Video zu dem Song State of Mind: „Wir haben drei Tage lang u.a. im Freien gedreht, haben Requisiten angeschafft und szenische Einstellungen mit einer Schauspielerin und Tänzerin inszeniert.“ Mit Folgen – das Reich der bewegten Bilder hat bei Laura Eindruck hinterlassen: „Bis zu meiner Bachelorarbeit ist zwar noch Zeit, doch ein Thema aus dem audiovisuellen Bereich steht für mich ganz oben auf der Liste.“



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