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08. 12. 2022

Glass Wands Release

IMM-Alumna Elisa Metz veröffentlichte in der vergangenen Woche mit Glass Wands ihr erstes Album. Im Mittelpunkt steht ihr selbstgebautes Glasinstrument.

Die in Köln lebende Musikerin Elisa Metz veröffentlichte am 02.12.2022 mit Glass Wands ihr erstes Album auf dem Berliner Label Planet Akwa, auf dem sie ihr selbstgebautes Glasinstrument in seiner komplexen Klanglichkeit vorstellt.

2020 entdeckt Elisa Metz in der Glaserei ihres Onkels in der hessischen Provinz das Material für ihr Instrument Glass Wands: Neun unterschiedlich lange Glasstäbe in verschiedenen Farben – von transluzent bis opak. Mit Hanno Mühlenbach arbeitet sie diese zu einem begehbaren, raumgreifenden Instrument aus. Während die frei schwingenden, bunten Glasstäbe durch das auf sie treffende Licht flirrende Schatten in den Raum werfen, erweckt Elisa Metz deren klangliche Eigenschaften durch diverse Anschlagstechniken mit Hämmern aus unterschiedlichen Materialien. So changieren Elisa Metz transmediale Kompositionen zwischen installativer und performativer Qualität. Konsequent benennt sie die neun Stücke des Albums jeweils nach den Farben der neun Stäbe: Pale Blue, Violet, Rose, Sienna, Yellow, Clear, Red, Green und Blue.


So vielschichtig wie das Farbspektrum der Glasstäbe sind auch die musikalischen Bezugspunkte, die Elisa Metz hieraus entspinnt. Der Opener Pale Blue und Yellow wecken mit ihrem glockig-fragilen Klang Assoziationen zu frühen elektronischen Experimenten mit Glas wie Cristal Baschet von Bernard und François Baschet oder Glass World von Annea Lockwood. Elisa Metz, die auch Herausgeberin des Fanzines grapefruits ist, das sich der Sichtbarmachung von Komponistinnen und Klangkünstlerinnen widmet, inspirierte ein von ihr 2021 geführtes Interview mit Annea Lockwood dazu, die Auseinandersetzung mit den klanglichen Eigenschaften der Glasstäbe fortzuführen. Die komplexen harmonischen Spektren aus Ober- und Untertönen der Glasstäbe bringt sie in den Songs auf Glass Wands mit modularen und organismischen Synthesizern wie dem SOMA Lyra-8, mit Bass, Akkordeon, Pauke und ihrer eigenen Stimme zusammen. Die zwischen den Instrumenten entstehenden Dialoge flüstern, hauchen, raunen und strömen ein in eine Erzählung ohne Sprache. Denn Elisa Metz setzt ihre Stimme nahezu ohne Lyrics ein, sie singt Melodien zu Liedern ohne Worte.


Schon mit dem zweiten Song Violet zeigt sich ihre Vorliebe für Melodien, die in den folgenden Stücken in ein Spiel um das Gleichgewicht zwischen geräuschhaften Drones, organischen Rhythmen und atmosphärischen Harmonien eintreten. Die individuellen Tonhöhen der Glasstäbe haben Elisa Metz zu intuitiv gefundenen Melodien inspiriert, die sie skizzenhaft als Sprachsamples aufgenommen hat, wie zu Beginn der Songs Rose oder Green zu hören ist. In den shoegazigen Stücken Sienna (dem einzigen Song mit Lyrics) und Red knüpft Elisa Metz an ihre Vorliebe für Indie-Pop der 1990er Jahre wie von Stereolab oder Electrelane an, die als Erinnerung aus einer anderen Zeit anklingen.


2020 präsentierte Elisa Metz ihr Instrument erstmals bei einer audiovisuellen Performance im Robert-Schumann-Saal des Kunstpalast Düsseldorf. Nach einer Radio-Performance bei funkt im Oktober 2022 sind für 2023 weitere Konzerte und Installationen geplant.


Das Album erscheint als Vinylversion sowie digital auf allen gängigen Plattformen.


2021 ist bereits die EP Three Wands auf dem Label Planet Akwa erschienen, deren Tracks Red, Green und Blue sich auf der B-Seite des Albums befinden. Mit den sechs neuen Stücken der A-Seite erweitert Elisa Metz ihre Beschäftigung mit dem Instrument Glass Wands.



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