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15. 07. 2019

Lambert Windges über seine Klang- und Lichtinstallation

IMM-Student Lambert Windges sprach mit uns über sein Abschlussprojekt im Vertiefungsmodul Visual Music und die Phänomene Loop, Wiederholung und Rhythmus.

[IMM]: Dein Abschlussprojekt für das Vertiefungsmodul <link internal-link internal link in current>Visual Music war eine Klang- und Lichtinstallation. Wie ist Dir die Idee für dieses Projekt gekommen?

[L.W.]: Am Anfang ging es mir vor allem um die Phänomene Loop, Wiederholung und Rhythmus. Dazu gekommen ist mein Interesse für Verschiebungen von Rhythmus und Klang und deshalb habe ich diese dann in meiner Installation eingearbeitet.

Am meisten inspiriert haben mich Beobachtungen von Wiederholungen in der Natur, z.B. bei Wellen im Wasser oder dem Aufbau von Pflanzen. Gegensätze wie Tag und Nacht sowie Licht und Dunkelheit waren auch wichtig für die Ideenfindung bei dem Projekt.

[IMM]: Musik und Sound hast du selber komponiert und aufgenommen. Was war deine Inspiration und welche Idee hattest du dabei?

[L.W.]: Die Grundidee der Komposition war relativ schnell klar, ich habe angefangen rhythmisch zu denken und habe für meine Experimente erstmal virtuelle Instrumente benutzt. Die Klänge aus dem Computer waren einfacher zu sequenzieren als z.B. ein echtes Streichensemble. Es sollte rhythmisch absolut exakt sein. 

Klanglich habe ich mich dazu entschieden einen Oberton-reichen Klang zu produzieren, der prägnant und perkussiv klingt. Den habe ich in seiner Klangfarbe immer wieder gefiltert, um so eine weitere dynamische Ebene hinzuzufügen. Ich habe sechs Spuren mit jeweils einem Ton produziert und am Ende erklingt ein sechsstimmiger Akkord. Alle Spuren starten auf dem selben Ton, driften dann aber im Laufe der Komposition rhythmisch und tonal auseinander. Sie kommen aber immer dann, wenn ein intuitiv erkennbarer Polyrhythmus entsteht, wieder zu harmonischen Akkorden zusammen.


[IMM]: Die Lampen hast du selber gebaut und codiert. Was war dein Konzept dafür?

[L.W.]: Ich habe mich für den Einsatz von Licht entschieden, weil es minimalistisch ist und abstrakt eingesetzt werden kann. Die Musik ist ebenfalls abstrakt und ich wollte den Raum, in dem die Installation stand, einbeziehen. Die Entscheidung für die warme Lichtfarbe fiel, weil ich mich emotional dazu hingezogen fühle und es mich an Sonnenlicht erinnert. Ich habe goldene Schlagzeugbecken in Kombination mit Glühbirnen zu Lampen umfunktioniert. Die Konstruktion ist selbstgebaut und angesteuert durch MAX MSP, so dass die Helligkeit der Birnen auf die Musik reagiert. Der Aufbau der Installation war angepasst an den Ausstellungsort, die Düsseldorfer Filmwerkstatt, denn ich wollte zuerst einen Kreis konstruieren, habe mich dann aber für eine andere Aufstellung entschieden, bei der die Besucher*innen dann doch alle Lichter gleichzeitig sehen können, ohne dass sie sich selbst dabei drehen müssen.

[IMM]: Wie würdest du sagen hat Dich dieses Projekt als Künstler wachsen lassen? Und möchtest du daran noch weiter arbeiten? Wenn ja, was schwebt dir vor?

[L.W.]: Die Projektarbeit hat mir sehr viel gebracht, weil ich zum ersten Mal mit einem richtigen Konzept ein Projekt angegangen bin. Normalerweise arbeite ich eher intuitiv und fotografiere oder komponiere nach Gefühl und nicht mit einem Konzept als Ausgangspunkt. Ausserdem war das Medium Licht neu für mich und ich konnte dabei lernen, wie ich Musik und Licht miteinander verbinden kann. Ein weiteren wichtigen Effekt hatte die Präsentation meines Projekts auf mich und das Feedback, das ich dabei bekommen habe. Das hat mir viele gute Erfahrungen eingebracht. Ich werde die Installation für kommende Ausstellungen weiterentwickeln. 

[IMM]: Wer oder was inspiriert dich als Künstler privat aber auch für deine Projekte?

[L.W.]: Mir fällt als Erstes spontan der Künstler Olafur Eliasson ein, weil er sehr viele Arbeiten mit Licht macht und auch naturwissenschaftlich an Projekte herantritt, was mir bei "Ich war die Wellen, doch dann sah ich sie an" auch wichtig war. Ausserdem liebe ich den Musiker und Komiker Reggie Watts – ich möchte ihn unbedingt mal live sehen. Er tritt alleine auf und improvisiert seine Konzerte ohne konkrete Vorbereitung und ist dennoch - oder gerade deswegen - unglaublich unterhaltsam. 

[IMM]: Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Laura Greco.

>> Hier geht es zum <link https: vimeo.com external-link-new-window external link in new>Projekt.



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