Zum Studium zog es die Rheinländerin nach Berlin. Die Stipendiatin an der Hochschule der Künste absolvierte Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Christa Ludwig und Aribert Reimann und gewann mehrere internationale Wettbewerbe. Ihr erstes festes Engagement bekam sie an der Semperoper in Dresden, wo sie bis 2002 blieb.
Unter der Leitung von Dirigenten wie Antonio Pappano, Pinkas Steinberg, Semyon Bychkow, Giuseppe Sinopolli, Riccardo Chailly und Michael Boder baute sie ihr Repertoire als Mezzosopranistin auf – mit großem Erfolg. „Ursula Hesse von den Steinen beeindruckt durch das aufregende dramatische Potenzial ihres Mezzosoprans“, schrieb einmal ein Kritiker über sie. „Sie ist eine begnadete Singschauspielerin mit klarer vokaler Diktion, einem schier unerschöpflichen Reservoir an psychischen Schattierungen und der Bereitschaft, bis an die Grenze physischer Selbstentäußerung zu gehen.“
2002 gab sie ihr Debut an der Opéra Bastille in Paris als Anna in Die sieben Todsünden. Weitere Engagements in Amsterdam, Bonn, Hamburg, bei der Ruhr-Triennale und an den Opernhäusern von Paris, Neapel, Nantes und Angers folgten. Beim Festival in Glyndebourne war sie 2006 als Orlofsky in Die Fledermaus zu hören. In Nürnberg war sie als Fricka im Rheingold und in der Walküre sowie als Eboli in Don Carlo, Venus in Tannhäuser am Nationaltheater Mannheim sowie die Maddalena in Rigoletto in Lille auf der Bühne zu erleben. An der Oper Köln sang sie Clairon in Richard Strauss‘ Capriccio und Dalila in Samson et Dalila. Weitere Engagements führten sie seitdem u.a. abermals nach Paris und Tokyo als Marie in Wozzeck und an die Wiener Volksoper u.a. in der Titelpartie in Carmen. Zudem war sie an der Bayrischen Staatsoper München als Lucy in der Uraufführung von Eötvös Oper Die Tragödie des Teufels und in Essen als Fricka in Die Walküre zu sehen.
Auch auf dem Konzertpodium ist Ursula Hesse von den Steinen zu erleben. Sie arbeitete in jüngerer Zeit u.a. mit dem London Philharmonic Orchestra, den Berliner Philharmonikern, dem Orchester der RAI Torino, dem Konzerthausorchester Berlin und der Sächsischen Staatskapelle Dresden in Moskau, Lissabon und Amsterdam zusammen. Ihr vielseitiges Repertoire umfasst Werke von Bach bis Brahms und Mahler ebenso wie die der zeitgenössischen Musik.
„Die menschliche Stimme ist ein großartiges Instrument“, sagt Ursula Hesse von den Steinen. Bei ihren Studentinnen und Studenten möchte die Professorin „Individualität, Lebendigkeit und wirkliche Freiheit in der musikalischen und emotionalen Gestaltung“ wecken. In der Kulturmetropole Düsseldorf findet sie einen idealen Nährboden dafür.