Das Abschlusskonzert des Meisterkurses mit der Sopranistin Dorothee Mields schlägt einen Bogen zwischen den allerersten Goethe-Vertonungen wie dem 1769 erschienenen Lied „Liebe und Tugend“ eines gewissen Bernhard Theodor Breitkopf hin zum liedästhetischen Urknall in Franz Schuberts 1814 komponierten „Gretchen am Spinnrade“.
Das Erste ganz schnörkellos, schlicht und unscheinbar im melodischen Habitus. Überwältigend revolutionär mit hochexpressiver Vokalpartie über rastlos ratternder Spinnrad-Geräuschkulisse das Letzte: Mit Schubert schlägt zweifellos die Geburtsstunde des romantischen Kunstlieds. Kein Wunder, dass Goethe dieser gänzlich neuartigen Liedkunst so gut wie keine Beachtung zu schenken vermochte. Neigte er doch zu einem konventionellen Musikverständnis, welche das Strophenlied bei gleichbleibender Melodie eindeutig favorisierte und die Musik eher als Untermalung der Dichtkunst begriff.
Die zahlreichen Komponisten der Goethezeit, die ihrer Musik die gleiche zurückgenommene Stellung einräumten, büßten dafür, indem sie alsbald in Vergessenheit gerieten. Viele diese Werke sind an diesem Abend zu hören. Eine musikalische Zeitreise, mitten hinein in den Zeitgeist und den damaligen Musikgeschmack.
Mit Goethe-Vertonungen von u.a. Carl Friedrich Zelter, Johann Friedrich Reichardt, Corona Schröter, Herzogin Anna Amalia, Bettina von Arnim, Bernhard Theodor Breitkopf, Moritz von Dietrichstein, Franz Xaver Sterkel, Wolfgang Amadé Mozart und Ludwig van Beethoven.
in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Museum Düsseldorf

