Mit zwei neuen Studios für audiovisuelle Produktionen bietet das  Institut für Musik und Medien (IMM) der Robert Schumann Hochschule  seinen Studierenden jetzt noch bessere Möglichkeiten, Klänge und Töne  mit bewegten Bildern zu verbinden.  
Ortstermin in der  Georg-Glock-Straße 15: Am Standort des IMM öffnet Enrique Sánchez Lansch  im Erdgeschoss schwungvoll die schwere Metalltür zu einem 300  Quadratmeter großen Raum, dessen Wände mit schwarzen Stoffbahnen  abgehängt sind. Scheinwerferbatterien hängen an Traversen an der Decke,  in einer Ecke stehen massige Rollstative für TV-Kameras. Alles so wie in  einem TV-Studio also – nur der Konzertflügel unter den Scheinwerfern  deutet an, dass es hier weniger um die Showtreppe oder eine Quizshow  geht als um die visuelle Präsentation von Musik. Sánchez Lansch,  Professor für Mediendramaturgie, präsentiert ein bisschen stolz die neue  „Spielfläche“ für die Studierenden: „Das hier ist eins von zwei neuen  Bildstudios, die wir vor kurzem in Betrieb genommen haben. Wir hatten  auch schon vorher die Möglichkeit für audiovisuelle Produktionen, doch  die alten Räumlichkeiten wurden zugleich für Seminare oder reine  Audioproduktionen genutzt. Jetzt haben wir dieses große und ein weiteres  Studio mit 85 Quadratmetern nur für bewegte Bilder.“ 
Viel kreative Freiräume
Im  IMM ist der Umgang mit szenischen Produktionen oder Musikvideos durch  das sogenannte Vertiefungsmodul „AV-Produktion“ fester Bestandteil des  Studienangebots. Die Studierenden werden dabei zunächst im klassischen  Unterricht praxisnah an das „Handwerkszeug“ für Bild und Ton (AV)  herangeführt und können anschließend im weiteren Verlauf ihres Studiums  Kameras, Studios oder die Postproduktion – also Schnitt und  Nachbearbeitung – für eigenständige Projekte nutzen. „Im Modul gebe ich  als Professor nur den Rahmen vor, den die Studierenden dann inhaltlich  füllen können“, beschreibt Enrique Sanchez Lánsch das Grundprinzip der  Ausbildung, die viel Wert auf kreative Freiräume legt. „Die Nutzung der  Studio- Infrastruktur ist ohne großen bürokratischen Aufwand möglich.  Wir möchten für die Studierenden ein niedrigschwelliges Angebot  bereitstellen.“ 
Seit 2017 liefen die ersten Planungen für die  neuen Studios in der ehemaligen Holzwerkstatt der Fachhochschule  Düsseldorf. Die räumlichen Rahmenbedingungen standen also fest.  Service-Ingenieur Martin Störkmann, der die Planung und Realisation von  Seiten des IMM begleitete, blickt zurück: „Das Gebäude für die Nutzung  als Studio herzurichten war sicher die größte Herausforderung. Es gab  viel Platz, aber die genaue Aufteilung der Räume und die Errichtung  zusätzlicher Wände musste geplant werden – alles unter Einbeziehung der  existierenden Technik. Das hat sehr gut geklappt, und auch die  Zusammenarbeit mit dem externen Planungsbüro lief reibungslos.“ 
Hohlkehle und Tricktisch
Das  Ergebnis ist schon jetzt ein echter Gewinn für die Studierenden.  Allerdings: „Wir nutzen zurzeit nur einen Bruchteil der Optionen, die  uns durch die Räume und die Technik zur Verfügung stehen. Es wird also  noch toller“, bekräftigt Professor Sánchez Lansch. Konkret heißt das:  Neben der Umstellung der Studiobeleuchtung auf LED-Technik und der  Möglichkeit, mittels fünf HD-Kameras hochauflösende Bilder zu streamen  oder aufzuzeichnen, wird auch eine feste Bildregie direkt neben den  Studios installiert, in der alle Bildquellen zusammenlaufen. Hier können  dann Bildtechniker, Bildmischer, die Ablaufregie und weitere Kräfte  unter den realen Bedingungen einer Studioproduktion arbeiten. Der  technische Aufwand ist dabei kein Selbstzweck, sondern hat pragmatische  Gründe: Die branchenübliche Kamera- und Sendetechnik ermöglicht den  Studierenden den professionellen Umgang mit Equipment, wie es auch bei  Sendern und kommerziellen Produktionen eingesetzt wird – sie bereiten  sich so also konkret auf das Leben nach dem Studium vor. Drei  Studiokameras auf Rollpumpen, eine regelbare Lichttechnik mit 24  Scheinwerfern, eine geplante Hohlkehle, ein Tricktisch und der mögliche  Einsatz weiterer Kameras bieten optimale Bedingungen für die Umsetzung  kreativer Ideen. 
Einblick in alle Gewerke
Die 22-jährige  Laura Rukavina hat bereits Erfahrung in der Nutzung der Studios. Sie  studiert im siebten Semester. „Bemerkenswert finde ich, dass man am IMM  Dinge tun kann, die man sich vorher gar nicht vorstellen konnte. Obwohl  mein Studienschwerpunkt mit Kameras und Video erst einmal nichts zu tun  hat, habe ich schon mehrere AV-Produktionen im Studio mitgemacht.“ Und  da bei den Produktionen die Rollen der Studierenden wechseln – mal  Regie, mal Kamera, mal Ton, etc. – bekommen sie einen Einblick in  sämtliche Gewerke am Set. „Man hilft sich dabei gegenseitig und holt  sich Input von den anderen“, betont Laura Rukavina. „Ich mache gerne  Regie, finde aber auch andere Bereiche interessant und genieße die  Arbeit im Team.“
Echtes Profiformat  
Der handfeste Bezug  zur Praxis ist für Enrique Sánchez Lánsch im gesamten Studium wichtig:  „Im Unterricht dürfen sich die Studierenden zunächst ausprobieren in den  verschiedenen Tätigkeiten am Set. Anschließend können sie dann eigene  Projekte entwickeln.“ Als Beispiel nennt der Professor die Produktion  von IMMTV, die Produktion einer Studentin mit dem Anspruch einer  klassischen Fernsehsendung: „Mit einer Sitzecke für eine Talkrunde,  einer detaillierten Dekoration und einer Bühne für musikalische Elemente  haben die Studierenden ein echtes Profi-Format auf die Beine gestellt.“  Möglich war dies auch, weil das große Bildstudio mit einer Haupt- und  Nebenfläche genug Platz für zwei parallel nutzbare Schauplätze bietet.
Auch  Laura Rukavina hat inzwischen eigene Projekte vorzuweisen. „Zusammen  mit der Sängerin Leonora habe ich ein Musikvideo zusammen konzipiert und  realisiert“, berichtet sie. Mit einem kleinen Team entstand das Video  zu dem Song State of Mind: „Wir haben drei Tage lang u.a. im Freien  gedreht, haben Requisiten angeschafft und szenische Einstellungen mit  einer Schauspielerin und Tänzerin inszeniert.“ Mit Folgen – das Reich  der bewegten Bilder hat bei Laura Eindruck hinterlassen: „Bis zu meiner  Bachelorarbeit ist zwar noch Zeit, doch ein Thema aus dem audiovisuellen  Bereich steht für mich ganz oben auf der Liste.“ 
04. 10. 2022
                    Neue AV-Studios: Spielplatz für Regisseure
                    
                    Die neuen AV-Studios bieten optimale Bedingungen für kreative Musik und AV-Produktionen am Institut für Musik und Medien. 
                    
zurück
            zurück
        Robert Schumann Hochschule Düsseldorf Fischerstraße 110, 40476 Düsseldorf
Fon: +49.211.49 18 -0 www.rsh-duesseldorf.de
Fon: +49.211.49 18 -0 www.rsh-duesseldorf.de
        
        